Wir ziehen los, weil wir niemals eingeschrankt waren / und es wurde manches anders als es eingeschatzt war
Krafte freigesetzt haben, jeden Ruckschlag zu nehmen / und dann weiter ohne Furcht hier in das Schicksal zu gehen
Ziehen los, niemand kann uns sagen dass das falsch ist / wie wir Dinge machen und was suchen das uns halt gibt
Kampfen für uns selber, niemand der uns davon abhalt / Sturmen immer weiter vor im Schatten von dem Schlachtfeld
Ich lern es nicht, vertraue Leuten, Leute die entfernen sich / doch nahern sich dann wieder, ziehe andre Lehren, schwer fur mich
Alle sind entbehrlich, viele verkehren mit verkehrter Sicht / Irgendwann mal sterbe ich, vielleicht bin ich zu schwerfallig
Ehrlich ist: Ich kann mich nicht so haufig verabschieden / von den Traumen, auf die ich schielte, von den Leuten die ich liebte
von dem Neuen wir begingen, was auch heute noch geschieht, in / dieser Reue wirkt es als waren nur Enttauschungen geblieben
die Einschatzung ist fehlerhaft, die Fehler macht doch jeder, dass / ich streb danach, dass ich nur gut einschlafen kann in jeder Nacht
Und ich nicht versag klaglich, armselig, Tag taglich / war's ahnlich, sprach wenig, blieb mir eine Wahl? wem nicht?
Ich hoff ich lieg richtig, alles ist so zwielichtig / Ziemlich, ich kann nicht alles sehen, es ist so vielschichtig
Gehe optimistisch, ich weiß nicht wohin der Scheiss fuhrt / Jetzt mal ehrlich: Wer hat schon behauptet, dass es leicht wird ?
Ich hab zum bosen Spiel hier jetzt ne gute Miene gemacht / Das hat es nie gebracht, doch hat mich Energie jetzt gepackt
Frag, was der Grund ist fur Misslungenes wenn ich rumsitz, das is Mumpitz / Was du kundgibst: Schwachsinn, und wonach du dich erkundigst
weißt, das interessiert doch weder dich, noch mich, erzahl doch nicht / Ich schmaler's nicht, aus jeder Sicht halt jeder nicht, was er verspricht
Vaterlich, ich kummer mich und Freud sagt: es ist mutterlich / Kummerts mich? Ich denke nicht, das habe ich verinnerlicht
Bring es hinter mich, wart auf ne neue Uberraschung / Denk an fruher ab und zu und hor ich sollte kluger was tun?
Folg nur meinem Sturkopf, der sich irgendwie so durchboxt / in nem Leben, das auf Kohle aufbaut, ahnlich wie der Ruhrpott
Und ich blick's nicht, wahrscheinlich sollte ich nun mal zum Optiker / zu nichtsnutz ausser rappen, hab n Titeltrack auf Kopfnicker
Kuck mich an, bin vollig ahnungslos, wohin der Scheiss fuhrt / Jetzt mal ehrlich: wer hat schon behauptet, dass es leicht wird ?
Und ich such weiter in dem Feld das Wissen, fande ich die Knackpunkte / fand ich Muhe ohne Lohn wie Hemmingway es abrundet
Einer folgt dem andern wie die Lemminge dem Abgrunde / Wunden in den Herzen, hore Eminate als Fachkunde
in Schlacht und ich merke: alle Wahrheiten sind zeitbedingt / n kleines Kind bin ich, auch wenn ich in der Zeit der Reife bin
Gleichgesinnt ist nur mein Ego, Phasen die jetzt heikel sind / Ich fand mich nie damit ab, dass die Zeit einmal zu Neige ging
Veränderung ist null, ich sehe Hass und all den blanken Neid / Akzeptanz ist was? Ich sturz mich dazu in die Rangeleien
Handeln meiner Wurde, dazu sollte ich imstande sein / Schreibe weiter lange Zeilen uber diese kranke Zeit
Folgen Falschem, nehmen was die Schlange uns gibt / Verstand nie wie wir Schlampen lieben können - Mathematik
Rap in der Schlacht auf den Beat und ich weiß nicht, wohin der Scheiss fuhrt / Jetzt mal ehrlich: Wer hat schon behauptet, dass es leicht wird ?
Prolific Mexico City rapper SPEAK ponders the self-isolated age on a booming EP, recorded live in his kitchen during quarantine. Bandcamp New & Notable Jun 24, 2020